Eine weitere Nostalgie-Bahn die schon seit längerer Zeit auf meiner Liste stand ist die Dampfbahn Fränkische Schweiz. Die Bahn fährt auf der Strecke von Ebermannstadt nach Behringersmühle durch das Wiesent-Tal in der fränkischen Schweiz.
Der Verein, der die Bahn betreibt, bietet in regelmäßigen Abständen sonntags Fahrten mit der historischen Bahn an. Dabei kommen abwechselnd Dampf- und Dieselzüge zum Einsatz. Victoria und ich hatten uns einen Sonntag mit Dieselbetrieb ausgesucht, weil das terminlich recht gut passte.
So machten wir uns am frühen Sonntagmorgen auf die etwa eineinhalbstündige Anreise von Regensburg nach Ebermannstadt. Um nicht nur eine Bahnfahrt hin und zurück zu absolvieren wollten wir mit dem Zug am Vormittag nach Behringersmühle fahren, dort eine Wanderung durch die fränkische Schweiz unternehmen und mit dem Zug am Nachmittag wieder nach Ebermannstadt zurückfahren.
Zum Einsatz kam an diesem Tag ein Sonderzug aus sog. „Donnerbüchsen“, der von einer Diesellokomotive der Baureihe V60 gezogen wurde. Als Gepäckwagen kam ein ehemaliger Güterzugbegleitwagen zum Einsatz. Als wir in Ebermannstadt ankamen, wurde der Zug gerade bereitgestellt. So hatten wir noch ausreichend Zeit, uns umzusehen und den Zug zu erkunden.
Die Lokomotive kam im Jahr 2005 zur Dampfbahn Fränkische Schweiz und wurde im Zuge einer Generalüberholung wieder in ihrem Ursprungszustand wie bei der Auslieferung im Jahre 1956 an die Deutsche Bundesbahn lackiert.
Die Fahrt von Ebermannstadt nach Behringersmühle verläuft durch das Tal der Wiesent, wobei die Bahnstrecke in nahezu ihrem gesamten Verlauf direkt dem Fluss folgt. Landschaftlich ist die Strecke äußerst abwechslungsreich und dadurch durchaus reizvoll. Weite Talflächen mir grünen Wiesen wechseln sich mit schroffen Felsformationen ab. Auf dem Fluss sind immer wieder Kanufahrer zu sehen. Die Wiesent ist ein beliebtes Paddelgewässer.
Nach 45 Minuten Fahrzeit erreicht der Zug den Endbahnhof in Behringersmühle.
Hier begann unsere Wanderung. Wir hatten und für eine Rundwanderung über Gößweinstein entscheiden, um dort die Burg und die Basilika anzusehen. Zunächst mussten wir auf einem immer steiler und enger werdenden Klettersteig durch felsiges Gebiet die Höhe aus dem Tals des Flusses auf das Hochplateau überwinden, auf dem der Ort liegt.
Teilweise ergaben sich auch reizvolle Tiefblicke in das Tal der Wiesent.
Hat man die Höhe einmal erreicht, steht man auch nahezu unvermittelt vor der Burg Gößweinstein.
Von der Burg ist es dann nur noch ein kurzes Stück Weg bis in den Ort. Kernstück dort ist die Basilika zur Heiligen Dreifaltigkeit. Das Kirchengebäude wurde vom berühmten Baumeister Balthasar Neumann im Stil des Barock entworfen. Der Bau zog sich vom Anfang der 1730er Jahre bis zur endgültigen Fertigstellung im Jahre 1769 hin.
Von Gößweinstein aus führte uns die Wanderung dann weiter zur Ortschaft Behringersmühle, wo wir im Biergarten einer urigen fränkischen Wirtschaft einkehrten und neben fränkischen Spezialitäten auch ein äußerst leckeres Rotbier genießen konnten.
Nach einer weiteren kurzen Etappe hatten wir dann wieder den Bahnhof in Behringersmühle erreicht, um die Rückfahrt Richtung Ebermannstadt anzutreten.
Bei der Rückfahrt ergab sich dann noch das eine oder andere reizvolle Fotomotiv.