„Schreib doch mal was über deine Eisenbahn!“ So hat mich ein Leser meines Blog neulich gebeten. Da die entsprechenden Einträge (eigentlich ja nur einer) schon ewig alt sind, hat sich dort in der Zwischenzeit natürlich einiges getan. Dieser Beitrag ist insofern eigentlich kein Update des allerersten Beitrags in diesem Blog, sondern ein kompletter Neuanfang.
Das Kapitel „Phillip“, über den ich ja im Wesentlichen wieder zur Modelleisenbahn gekommen bin, hat sich lange überholt. Als sich meine Tochter von ihm getrennt hat, habe ich minutiös auseinanderdividieren müssen, was er eingebracht und in unserer gemeinsamen Zeit zugekauft hatte und welche Gegenstände ich gekauft hatte. Er hat seine Gegenstände natürlich zurückbekommen. Für mich bedeutete das einen kompletten Neuanfang mit (zu) wenig Material, der aber im Nachhinein betrachtet ganz gut war.
Technisch bin ich beim Ursprung geblieben. Es handelt sich um eine analoge Anlage mit Zweileiter-Gleichstromgleisen. Ich setze bislang ausschließlich Fleischmann Profigleis auf Schotterbett ein. Das schränkt zwar die Möglichkeiten des gleichzeitigen Betriebs mehrerer Züge ein, ist für mich aber absolut hinnehmbar. Ich habe die Anlage durch „denkende“ Weichen und Trennung der Gleise durch isolierte Schienenverbinder in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Damit ist für mich ein hinreichend breites Spektrum an Möglichkeiten gegeben. So ist der Rangierbahnhof elektrisch ein separater Bereich und auch der Außenkreis und der Innenkreis lassen sich elektrisch trennen.
Eine Modelleisenbahn ist ja im Prinzip nie fertig, sondern immer ein Stück weit „work in progress“. So ist es auch bei mir. Die Platte, auf der ich angefangen habe, ist inzwischen um einige weitere Elemente gewachsen. Ich habe einige Dioramen gebaut und eingebracht und so die reine Gleisstruktur in Teilbereichen nach und nach mit Leben erfüllt. Trotzdem ist lange nicht alles fertig. Die Mitte der Platte befindet sich im Wesentlichen noch im Rohzustand.
Bislang war die Modelleisenbahn für mich eine reine Winterbeschäftigung. Jetzt – da ich im Ruhestand bin – habe ich etwas mehr Zeit und ich gehe davon aus, dass ich mich zukünftig regelmäßiger mit der Modelleisenbahn beschäftigen werde. Das ist aktuell auch der Hintergrund, warum ich darüber nachdenke, die Anlage noch einmal komplett zu zerlegen und ein weiteres Mal neu anzufangen. Die Anlage ist zurzeit als Rechteck mit einigen Erweiterungen aufgebaut und steht mitten im Raum. Das führt dazu, dass ich – um überall noch hingreifen zu können – räumlich ziemlich eingeschränkt bin. So steht mir für meinen Bahnhof zum Beispiel zu wenig Platz zur Verfügung, um realistisch lange Bahnsteige anlegen zu können.
Darum denke ich im Moment darüber nach, die Anlage in U-Form entlang der Wände des Raum aufzubauen. Auch das ist ein Grund dafür, dass ich zurzeit zusätzlich meine gewonnene Freizeit noch nicht verstärkt hier investiere.
Was habe ich im Moment aufgebaut? Die Anlage besteht aus einem eingleisigen Außenkreis und einem eingleisigen Innenkreis, an dem ein zweigleisiger Bahnhof liegt. Herzstück ist für mich momentan der Rangierbahnhof mit mehreren Abstellgleisen, Rangiergleisen, Güterschuppen und weiteren Dingen, die einen solchen Rangierbahnhof ausmachen. Darüber hinaus habe ich einen kleinen Hafen mit zwei Betriebsgleisen angelegt, an denen Containerumschlag, Holzumschlag sowie die Anlandung von Frischfisch stattfindet. Auf der Anlage befindet sich selbstverständlich auch ein Betriebswerk für Dampf- und Dieselbetrieb mit Bekohlungsanlage, Lokschuppen und Dieseltankstelle. Ein Nebengleis führt an einem Landhandelsbetrieb vorbei.
Auch beim rollenden Material bin ich den Anfängen treu geblieben. Zeitlich ist die Anlage in die 60er bis Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts einzuordnen, also Epoche 4. Die Lokomotiven sind dabei nicht zwingend im Zustand dieser Zeit bei mir vorhanden.
Mein Bestand an Dampflokomotiven für Personenzüge umfasst:
- eine Schnellzuglokomotive BR 39, (in DR-Nummerierung, ist eigentlich auch zu alt für die Zeit),
- eine BR 64 und
- eine BR 78.
Als Dampflokomotiven für Güterzüge sind vorhanden:
- eine BR 44 (in DR-Nummerierung, muss ich noch umgestalten),
- eine BR 50 mit Kabinentender,
- eine BR 86,
- eine BR 94 sowie
- mehrere Lokomotiven der BR 80, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben.
Die Diesellokomotiven sind:
- eine V 60,
- eine V 90 (verkehrsrot und mit Betriebsnummer 290, also vom Design eigentlich nicht passend),
- eine V 100,
- eine V160 („Lollo“)
- eine BR 215, (ebenfalls verkehrsrot wie die V 90)
- eine BR 218, (ozeanblau-beige, also auch eine „Fehlfarbe“) sowie
- eine BR 333 (KöF)
Darüber hinaus gibt es noch einen Uerdinger Schienenbus mit Beiwagen und eine Elektrolokomotive der BR E69.
Detailliertere Vorstellungen und Fotos folgen dann im Laufe weiterer Beiträge, also: stay tuned!