Jetzt geht auch unser Raosdtrip langsam los.
Am Sonntag stehen wir früh auf und besuchen mit Matt und Rebecca zunächst Matts Opa in Old Bar. Zu den Entfernungen in Australien hatte ich ja bereits im vorhergehenden Beitrag etwas geschrieben. Die Fahrt von Denman nach Old Bar, einem sehr netten Küstenort an der Ostküste, knapp zwei Stunden nördlich von Newscastle, dauert von Denman aus mal eben drei Stunden.
Da Matt weitestgehend hier aufgewachsen ist, führt er uns nach dem Besuch bei seinem Opa noch ein wenig durch den Ort, der insbesondere durch seine Küstenlinie mit langen weißen Sandstränden beeindruckt. Old Bar lag ursprünglich am südlichen Mündungsarm des Manning River. Durch starke Drift des Sands an der Küste nach Norden ist die ursprüngliche Flussmündung allerdings mittlerweile zum Meer hin geschlossen. Das ursprüngliche Sumpfland, das zumindest bei tidebedingtem Hochwasser immer noch überflutet wurde, verlandet zunehmend. Es gab sogar private Initiativen, die durch Ausbaggern einer Rinne und Einbau einer Schleuse den ursprünglichen Zustand erhalten wollten. Das ist von offizieller Seite allerdings abgelehnt worden, sodass es wohl keine Chance mehr gibt, den südlichen Mündungsarm des Manning River zu erhalten.
Nach dem Besuch in Old Bar bringen Matt und Rebecca uns dann nach Fern Bay, einem Küstenort in der Nähe des Flughafens von Newcastle. Dort haben wir für die Nacht zum Montag ein Zimmer in einem Motel gebucht.
Matt und Rebecca fahren dann wieder nach Hause, wir verbringen den Rest des Nachmittags mit einem Spaziergang durch den Dünenwald zum Strand. Bei der Entfernung haben wir uns um einiges verschätzt. Der Strand ist hier mindestens eineinhalb Kilometer breit und besteht aus losem Sand. Daher verzichten wir schließlich darauf, bis zur Wasserkante vorzugehen.
Montagmorgen bringt uns der Shuttle-Service des Motels nach Newcastle zum Flughafen, von wo aus wir den dreistündigen Flug nach Cairns antreten.

Hier sind wir vor zwei Jahre schon einmal gewesen, weil wir eine Schnorcheltour zum Great Barrier Reef gebucht hatten. Die ist dann aber wegen eines Motorschadens am Boot im Versuch stecken geblieben ist. Dieses Mal wolle wir uns auch noch den Daintree Rainforest, einen subtropischen Regenwald ansehen.
Ausgangspunkt soll für uns in diesem Jahr daher Port Douglas, eine Küstenstadt eine gute Autostunde nördlich von Cairns, sein. Von dort aus ist die Fahrtstrecke der Boote zum Riff kürzer als direkt von Cairns aus. Außerdem ist die Fahrt zum Daintree Rainforest ebenfalls kürzer als direkt von Cairns aus.
Wir haben uns also vom Flughafen in Cairns aus einen Mietwagen gebucht. Gebucht war ein Fahrzeug in der Klasse eines VW Tiguan. Am Schalter der Autovermietung teilt uns die Angestellte dann freudestrahlend mit, dass wir ein Upgrade bekommen hätten. Statt des gebuchten Fahrzeugs bekommen wir für zwei Personen einen Toyota Kluger, einen riesigen SUV mit sieben Sitzen. Für die enge und kurvernreiche Küstenstraße nach Norden ist das Fahrzeug schon fast grenzwertig groß. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Fahrt in den Regenwald damit gestaltet.
Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt vom Flughafen in Cairns erreichen wir unser Hotel in Port Douglas. Wir kaufen noch etwas ein, weil es im Hotel kein Frühstück gibt und bummeln dann noch durch den Ort, um uns zu orientieren. Außerdem gehen wir auch noch zum Hafen, um schon einmal zu sehen, wo morgen früh das Boot für die Schnorcheltour abfährt.
Da wir dann morgen schon wieder früh aufstehen müssen, gehen wir erneut früh ins Bett. Auffällig ist hier in Port Douglas, dass es sehr früh dunkel wird. Wir sind hier immerhin gut 2000 km nördlicher als wir bislang waren, was bedeutet, dass der Unterschied zwischen Tag und Nacht nicht so groß ausfällt. Durch die größere Nähe zum Äquator wird es nach Sonnenuntergang auch ziemlich schnell dunkel. Dafür sind die Temperaturen hier im subtropischen Klima insbesondere nachts deutlich höher als in den südlichen Teilen des Kontinents.
Haha, immer diese Autovermietungen mit ihren Upgrades auf so Schlachtschiffe von SUVs…