Heute waren wir den ersten Tag auf der Great Ocean Road unterwegs. Die Tagesetappe führte uns von Warrnambool nach Apollo Bay.
Die Great Ocean Road ist eine Küstenstraße im Südosten des australischen Kontinents. Sie führt über eine Strecke von 240 km von Torquay nach Allansford. Wir fahren die Straße also im Prinzip in der „falschen“ Richtung. Das erweist sich für uns aber als gar nicht so schlecht. Zum Einen passt die Strecke so wesentlich besser in unsere Reiseroute, zum Anderen – und das haben wir heute festgestellt – hat die umgekehrte Richtung auch den Vorteil, dass wir an manchen Punkten nahezu allein sind, weil wir eben nicht mit dem großen Strom schwimmen.
Hier die Liste der Punkte, die wir heute besucht haben:
- Bay of Islands
- Worm Bay
- Bay of Martyrs
- Halladale Point
- The Grotto
- London Bridge
- Prady’s Lookout
- Sparks Gully
- Tom and Eva Lookout
- The Razorback Lookout
- Loch Ard Gorge
- Island Arch Lookout
- The Gibson Steps
- 12 Apostels
Schon am ersten Stopp sind wir überwältigt von dem Bild, das sich uns bietet. Die Naturgewalt des Ozeans, dessen Wellen von der Antarktis aus Anlauf nehmen können und dann ungehindert auf die Küste prallen ist schon beeindruckend. Dazu war es heute auch relativ windig und der Wind kam zudem vom offenen Meer her, sodass beachtliche Wellenhöhen erreicht wurden.
Bay of Islands





Worm Bay
Hier ist über Treppen der Zugang zum Strand möglich.






Bay of Martyrs


Halladale Point





The Grotto
Wie der Name vermuten lässt: Eine Höhle im Felsen, in der ein flaches Becken einen Pool bildet.




London Bridge
Hier bildet ein markanter Felsen eine Brücke. Diese Brücke war bis vor nicht allzu langer Zeit noch mit den danebenliegenden Felsen über einen zweiten Bogen verbunden. Dieser zweite Bogen ist jedoch eingestürzt, sodass die Brücke nun allein steht.



Prady’s Lookout


Sparks Gully








Tom and Eva Lookout


Razorback Lookout
Für mich eine der spektakulärsten Stellen an dieser Küste…





Loch Ard Gorge
Hier handelt es sich um eine enge Schlucht, die das Meer ins Ufer geschnitten hat.
Am 01.06.1878 lief hier vor der Küste das Segelschiff Loch Ard, das von Gravesend in England auf dem Weg nach Melbourne war, im dichten Nebel auf ein Riff. Von den 54 Personen an Bord überlebten nur zwei. Die einzigen beiden Überlebenden des Schiffbruchs waren Eva Carmichael, die sich fünf Stunden lang an einen Holm klammerte, und Thomas Pearce, ein Lehrling, der sich an den umgedrehten Rumpf eines Rettungsbootes klammerte. Pearce wurde an dieser Stelle zuerst an Land gespült, hörte dann Carmichaels Schreie und lief zurück ins Meer, um sie zu retten.



Island Arch Lookout





Auf den beiden letzten Bildern lässt sich an der Differenz der Wasserstände im Bogen erkennen, wie hoch die Wellen tatsächlich waren.
The Gibson Steps
Auch hier kann man wieder über Treppen zum Strand absteigen.




12 Apostels
Hier handelt es sich zweifellos um den bekannteste Punkt an der Great Ocean Road. Außerdem gibt es hier ein Informationszentrum, das wir aber gar nicht besucht haben. Von der nebenan liegenden Wiese aus werden sogar Hubschrauberflüge entlang der Küste angeboten. Damit ist dieser Aussichtspunkt – womit durchaus zu rechnen war – sehr touristisch überlaufen. Während sich das Besucheraufkommen an den übrigen Stellen durchaus in Grenzen hielt, werden hier insbesondere fernöstliche Reisegruppen busladungsweise in die Landschaft gekippt.
Die Felsformationen, die hier zu sehen sind, haben mich auch nicht sonderlich beeindruckt. Wie ich bereits geschrieben habe: es gab Stellen, die ich imposanter fand.










Auf dem Weg zu unserem Hotel in Apollo Bay wollen wir uns dann noch Cape Otway Lighthouse ansehen. Der Küstenabschnitt hier im Südosten des Kontinents ist auch als „Shipwreck Coast“ – die Küste der Schiffsunglücke bekannt. Die Navigation in diesen Gewässern war insbesondere zur Zeit der Kolonialisierung schwierig, da es hier viele der Küste vorgelagerte Riffe gibt. Außerdem tritt hier – insbesondere in den (australischen) Wintermonaten – häufig plötzlicher Nebel auf. Daher hat es in diesem Küstenabschnitt tatsächlich eine erhebliche Zahl von Schiffsunglücken gegeben.
Aus diesem Grund wurde Im Jahre 1848 in 90 Metern Höhe über dem Meer auf dem Cape Otway der heute älteste Leuchtturm auf dem australischen Festland errichtet.
Auf der Webseite ist durchaus erwähnt, dass der Leuchtturm selbst zurzeit wegen Schäden in der Statik des Gebäudes, die infolge eines Erdbebens entstanden sind, nicht bestiegen werden kann. Und es ist auch erwähnt, dass die Öffnungszeit um 16:00 Uhr endet. Dass dann aber das weitläufig eingezäunte Gelände auch abgeschlossen wird und man sich nicht einmal mehr den Leuchtturm von außen ansehen kann, wird nirgends erwähnt.
Es kam, wie es kommen musste: Wir kamen Punkt 16:00 Uhr auf dem Parkplatz an und sahen gerade noch, wie eine Angestellte das Tor zum Gelände verschloss. Für uns war das äußerst ärgerlich, da wir nicht damit gerechnet hatten.
Die einzige Möglichkeit für uns, wenigstens noch einen Blick auf den Leuchtturm zu werfen war ein Fußmarsch auf dem Klippenrandweg zu einer Stelle, an der man den Leuchtturm aus einer Entfernung von ca. 500 Metern sehen kann.


Das sind ja wirklich faszinierende Felsformationen im Wasser! Und das eine Bild sieht aus wie der Windows 10 Standardhintergrund 😄
Das sind ja wirklich total schöne Eindrücke! Da erlebt man wirkliche Naturgewalten ganz nah dran.
@Michael thank you for your pictures nd report